Anlässe/durchgeführt/2022
Anlässe
15. November 2022
Eine Migrationswelle im alten Staat Bern (1688-1710)
Im Anschluss an den letztjährigen Vortrag über Binnenwanderung wurde heute über ein konkretes Beispiel berichtet. Im Frühling 1700 kam Hans Liechti mit seiner Familie von Rohrmoos nach Hinterwil. Was war der Grund für diesen Wechsel? Direkte Informationen sind nicht verfügbar. Hingegen offenbaren Recherchen in den Kirchenbüchern und in den Kontrakten ein ganzes Beziehungsgeflecht von Personen, die damals in das Gericht Safenwil (Gemeinden Ürkheim und Safenwil) zuwanderten. Die Untersuchung zeigt, dass in einer ersten Phase Grundstückkäufe nur unter Einheimischen vorkamen, die übliche Migration war wegen dem letzten Auftreten der Pest 1667 für 10 Jahre unterbunden. Nachher spielte sich die Normalität wieder ein. Seit 1688 begann eine kleine Invasion aus dem Langetental. Das Quellgebiet der Zuwanderung weitete sich immer mehr Richtung Burgdorf und Bern aus. Die meisten neuen Bewohner wurden als Burger von Safenwil bzw. Ürkheim angenommen, bis im Jahr 1710 diese Praxis abbrach. Die verschiedenen Motive für die untersuchte Ab- und Zuwanderung sind in diesem Vortrag erläutert worden. al
Einige ausgewählte Beispiele als PDF.
11. Oktober 2022
Lese-Nachmittag mit Hans Minder
... wurde mit 10 Teilnehmenden im Staatsarchiv Bern durchgeführt.
Schifffahrt und Schlossbesuch in Coppet
Nach 2½-stündiger Zugfahrt ist auch der Schreiberling am Treffpunkt in Lausanne-Ouchy mit weiteren 27 Gleichgesinnten angekommen. Während die Gruppe mit dem Dampfschiff «Vevey» auf dem Lac Léman gemütlich nach Coppet schipperte, wurde ihr ein feines Mittagessen serviert.
Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Schloss. Madame Grüter beginnt ihre Ausführungen mit der durch die Berner gebrandschatzten Burg von 1536. Ab 1601 wurde sie vom französischen Generalmarschall Lesdiguières wieder aufgebaut und 1657 von Friedrich von Dohna erworben. Das Zentrale der Führung war aber die Geschichte des Besitzers Jacques Necker, der das Schloss 1784 erwarb und dessen Tocher Anne-Louise-Germaine Necker spätere Madame de Staël [Sta:l]. Bei der Führung durch die verschiedenen feudal eingerichteten Zimmer von Bibliothek, Schlafzimmer (rekonstruiert), Gästezimmer, Salon und Salon de Portrait, erfuhren wir noch viel mehr über die ganzen Familienzusammenhänge. Aus privatrechtlichen Gründen waren Innenaufnahmen nicht gestattet.
Danke Ueli für den tadellos organisierten Ausflug. hrb
3. September 2022
Führung Friedenskirche Bern
Die vor gut hundert Jahren im Südwesten Berns erbaute Friedenskiche hat etwas Monumentales, das bei Betrachterinnen und Betrachtern nicht nur auf Begeisterung stösst. Im Rahmen seines ausgezeichneten Referats gelang es dem Glockenexperten und Architekturhistoriker Matthias Walther, uns die Gründe für die Ausgestaltung des vor gut hundert Jahren erstellten Bauwerks näherzubringen. Massgebend waren einerseits die Lage auf dem "Veielihubel", andererseits die Abstimmung auf die vorgesehene Quartierentwicklung. Letztere war nur möglich, weil das vorgesehene Areal damals noch völlig unüberbaut war. Finanziell bedingte Restriktionen führten zwar zu Änderungen und vor allem Einschränkungen bei der Realisierung. Doch wie der Referent anschaulich aufzeigte, konnte die Idee einer gesamtheitlichen, an den landschaftlichen Gegebenheiten und die vorgesehene Siedlungstätigkeit abgestimmte Planung erfolgreich umgesetzt werden. An der Veranstaltung nahmen rund 20 Personen teil. ub
14. Juni 2022
Frühjahrsausflug Ballenberg-Museum mit Jahresversammlung
An diesem Samstag war ein Besuch des Ballenberg-Museums angesagt. Es ist eigentlich die Praxis des Vortrags am 21. April 2022. Unsere zwei Vorstandsmitglieder (Hans Minder und Albert Liechti) hatten zu den vier besuchten Objekten natürlich einige interessante und unterhaltsame Geschichten zu erzählen. Somit kamen alle etwa 25 Zuhörer und Zuhörerinnen voll auf ihre Kosten.
Besuchte Objekte:
331 Bauernhaus Ostermundigen 1797 (Gosteli-Haus)
Nach dem Mittagessen wurde dann auf der andern Museums-Seite die alljährliche Jahresversammlung durchgeführt. Alle Traktanden konnten speditiv erledigt werden. hrb
7. Mai 2022
Das Ostermundiger Bauernhaus auf dem Ballenberg
Zur Unterstützung eines Forschungsprojektes der Uni Basel (Prof. Walter Leimgruber) untersuchten Mitglieder der GHGB die personellen und wirtschaftlichen Aspekte des Bauernhauses aus Ostermundigen im Freiluftmuseum Ballenberg. Albert Liechti berichtete von einer begüterten und einflussreichen Familie Gosteli. Ihre Strategie, den Reichtum zu bewahren, war die wiederholte Heirat innerhalb des Familienclans. Der Preis dafür war eine deutlich erhöhte Kindersterblichkeit. Nach sechs Generationen waren keine männlichen Nachkommen vorhanden und das herrschaftliche Gut kam durch die Schwiegersöhne in die Hand anderer Familien.
Hans Minder ging auf wirtschaftliche Aspekte ein: Pferdezucht, Gemüseanbau, Wechsel von Getreideanbau auf Milchwirtschaft. Die zunehmende Überbauung von Ostermundigen wurde anhand einer Zeitreise mit Landkarten eindrücklich belegt. Mit einer Anekdote, die von einer ehemaligen Magd als Besucherin im Freilichtmuseum berichtete, dokumentierte Hans Minder, dass Knechte und Mägde früher nur den Hintereingang benutzen durften. al
Präsentation Albert Liechti:
Präsentation Hans Minder:
21. April 2022
Die Burgergemeinde Bern
An diesem Abend gab uns die Burgergemeindeschreiberin Frau Henriette von Wattenwyl einen interessanten Überblick über die Entstehungsgeschichte, rechtliche Stellung, Aufgabenbereiche, Heraldik usw. der Burgergemeinde Bern. Diesen Vortrag besuchten etwa 20 interessierte Personen vor Ort und 7 via Youtube-Liveübertragung. Weil alle Informationen zu diesem Vortrag auf der Webseite der Burgergemeinde Bern öffentlich zugänglich sind, erübrigt sich hier somit eine Zusammenfassung. Auf Wunsch der Vortragenden wurde die Liveübertragung nicht aufgezeichnet. hrb
Interessante Links:
24. März 2022
15. Februar 2022
Lieben und Leiden im Schwarzenburgerland
Ganz nach alter Väter resp. Mütter Sitte präsentierte uns Susanna Grogg-Roggli ihr Buch über das Lieben und Leiden im Schwarzenburgerland in der Zeit des ausgehenden 17ten und des 18ten Jahrhunderts. Eindrücklich schilderte die Autorin die schwierigen Lebensbedingungen der Bevölkerung in ihren einfachen "Tätschhütten". Ursache für die verbreitete Armut waren nicht nur fehlende Bildungs- und Verdienstmöglichkeiten, sondern auch, dass das Schwarzenburgerland eine Gemeine Herrschaft von Bern und Freiburg war, die beiden Staaten also weniger am langfristigen Gedeihen der Region als am Eintreiben der Steuern interessiert waren. Immerhin rund 20 Personen interessierten sich für die Ausführungen von Frau Grogg-Roggli, darunter auch ein ehemaliger Schüler aus der Zeit, da sie als Lehrerin an der Schule Obereichi bei Schwarzenburg gewirkt hatte.
Schweizerische Nationalbibliothek Bern (NB)
Eigentlich war es keine Führung durch die NB, sondern eine Einführung über die Recherchemöglichkeiten in der Datenbank (DB): Helveticat. Dabei lernten wir wie die verschiedenen Suchparameter anzuwenden sind, wie: UND, ODER, Stern (für Platzhalter), Klammern, Anführungszeichen usw.
Leider sind noch nicht alle Archivalien in der DB erfasst, ein grosser Teil ist noch in Katalogen oder auf Karteikarten. Mit der Einführung der neuen Bibliothekssoftware 2018 ist auch wieder die Suche im Index der Signaturen möglich.
Eine Kuriosität ist das Veltlin. Weil es bis 1797 eine Bündner Herrschaft war, sind auch seine Archivalien hier erfasst. Gründungsjahr ist 1895 als «Schweizerische Landesbibliothek».
Diese Präsentation der NB durch Andreas Berz haben 25 Personen in zwei Gruppen besucht. hrb
Ergänzede Videos auf Youtube:
11. Januar 2022