Genealogisch-Heraldische Gesellschaft Bern
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Genealogisch-Heraldische Gesellschaft Bern
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Anlässe/durchgeführt/2018
Anlässe
1. Dezember 2018
Workshop: Traditionelle Genealogie – genetische Genealogie
Durchgeführt wurde dieser Anlass von der ETH: Organisation Prof. Ernst Hafen und von der SGFF: Co-Organisator Kurt Münger. Auch wenn die GHGB nicht als Referent vertreten war, waren wir doch mit einem Info-Stand über die traditionelle Genealogie vor Ort.
Somit ist dieser Event hier ein paar Zeilen wert.
Zuerst wurden wir (zirka 70 Teilnehmer) über die traditionelle und anschliessend über die genetische Genealogie (GG) informiert. In einem Crash-Kurs erfuhren wir das Nötigste über die DNS (engl. DNA). Dabei lernten wir, dass die mitochondriale DNS (mtDNA) nur von der Mutter und das Y-Chromosom nur vom Vater weitervererbt werden. Für die GG sind beide Varianten interessant. Heute dürfen in der Schweiz leider nur zu Forschungszwecken DNS-Analysen durchgeführt werden. Da laut Gesetz ein persönlicher DNS-Test nicht erlaubt ist, beabsichtigt die ETH das Schweizer Genetische Genealogie-Projekt aufzugleisen. Dabei werden die DNS-Daten in der Schweiz und mit Schweizer Recht gespeichert. Die Daten sind verschlüsselt, und nur der Eigentümer hat den Schlüssel dazu, er bestimmt also in jedem Fall was mit seinen Daten geschehen soll. Kurz gesagt: Bei diesem Workshop wollte sich die ETH bei den traditionellen GenealogenInnen über die Akzeptanz eines solchen Projektes erkundigen. Siehe HIER. Die einzelnen Beiträge der Referenten sind nun auch online. hrb

15. November 2018
Zirka 30 Personen folgten auf unbequemen Klappstuhl-Holzbänken den interessanten und lehrreichen Ausführungen der Historikerin ANNE-MARIE DUBLER beim Vortrag:
OSCHWAND IN DEN BUCHSIBERGEN
Es ist die Geschichte über den Aufstieg vom Bauernweiler Oschwand bis zur "Stadt" (diesen Namen gaben ihm die Bewohner selbst) und wieder zurück zum verträumten Dörfli.
Hier sind nur drei kleine Episoden vermerkt:
Lehrer: Der Schuldienst war sehr schlecht bezahlt und in einem Schulzimmer hatte es sehr viele Schüler. 1806 waren es in einem Schulzimmer 75 Schüler/Lehrer. 1830 bereits 172 und 1842 201 Schüler, hier aber bereits mit einem zusätzlichen Gehilfen. Im Schulhaus stand ihnen eine kleine Wohnung zur Verfügung. Ebenfalls 1½ Jucharten Gartenland konnten sie nutzen. Der Lohn bestand aus 7 Klaftern Brennholz, 215 kg Dinkel, den sie selbst bei 91 Bauern abholen mussten und 97 Batzen. Erst 1885 besserte sich die Situation ein wenig: Da waren in drei Schulzimmern mit je einem Lehrer noch etwas über 60 Schüler.
Stadt: In der Blütezeit, als sie sich Oschwand "Stadt" nannte, gab es eine Oberstadt mit den Gewerbebetrieben und Läden sowie eine Unterstadt mit dem Wirtshaus und dem Schulhaus.
Frauen: Als erste Frau wird Emma Flückiger erwähnt. Sie war 1885 die erste Briefträgerin von Oschwand und wurde später als Arbeitsschullehrerin angestellt.  
Die ganze ausführliche Geschichte kann nachgelesen werden in den Jahrbüchern des Oberaargaus 2016 und 2017.
Der 1. Teil ist digital als PDF vorhanden, nachzulesen auf den Seiten 98 - 131, der 2. Teil ist noch nicht digital verfügbar.
Im Ortsnamenbuch des Kantons Bern ist zudem ein Eintrag über Oschwand zu finden. hrb

28. Oktober 2018
Lesung im Restaurant Wildeney Bad
An diesem trüben und verhangenen Sonntag gings vom Bahnhof Bowil an der Kirche vorbei, durch das Dorf Bowil. Weiter an noch blühenden Gärten vorbei, über Längenei und weit hinten im Tal zum Restaurant Wildeney Bad.
Eingeladen hat der Autor Werner Adams zu einer Lesung aus seinem neuesten Buch:
“Wildeney – Gehris letzter Fall”. Ein Berner Krimi.
Pünktlich um 15:00 wurden im Saal des Restaurants über 40 Personen durch das Handorgel-Duo Haldimann aus Zäziwil begrüsst.
Anschliessend erfolgte die Lesung in 2 Teilen, wobei der pensionierte Polizist Gehri eine zentrale Rolle spielte.
1. Teil: Gehri sitzt also in diesem Restaurant als ein Herr Inderbizin das Lokal betritt und die Geschichte von 1769 erzählte. Dabei hat die damalige Wirtin von Wildeney, Verena Leuenberger ihren Mann mit einer Wurst, die mit Rattengift präpariert war vergiftet.
2. Teil: Nun hat Gehri der Hafer gestochen und beginnt in einem aktuellen Gift-Mordfall zu ermitteln. Die Spur führt ihn schliesslich nach Frankreich.
Mehr sei hier nicht verraten.
Weiter am Buch mitgewirkt haben: Prof. Eric Kubli, illustriert wurde es von Dario Benigno.
Bestellt werden kann dieses wie auch seine anderen Werke direkt im OnlineShop von Werner Adams. hrb

6. Oktober 2018
Herbstausflug nach Laupen
Pünktlich um 10:00 Uhr begrüsste uns (mehr als 30 interessierte Personen) Katrin Gysel, gekleidet als Burgfräulein. Anschliessend war ein kurzer Spaziergang zum Schloss angesagt. Vom Schlosshof gings zuerst in den Rittersaal, ein schmuckloser Raum, der aber eine bewegte Geschichte hinter sich hatte. So wurde er zeitweise als Kornkammer oder als Archiv benutzt. Auch einige Zeit wurde er mit einem Zwischenboden geteilt. Bei der Renovation musste auch ein Firstbalken durch einen Balken von einem alten Schiff ersetzt werden.
Hier wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt. Die nun weiter folgende Berichterstattung ist also nur aus meiner Gruppe möglich.
Weiter traf man sich auf dem Vorhof, wo uns die «ganze» Geschichte über alle verflossenen Regenten nähergebracht wurde. Laupen liegt ja gleichzeitig an mehreren Grenzen: 2 Flüsse (Saane und Sense), politisch (Kantone Bern/Fribourg) und sprachlich (Deutsch/Französisch). Und da sind Differenzen leider unausweichlich. Erwähnt sei nur das: Als im 15. Jahrhundert in Gümmenen und Neuenegg 2 neue Brücken gebaut wurden, verlor Laupen sämtliche Einnahmen aus den Brückenzöllen und wurde mausarm. Auch über die Bedeutung der Chutzenfeuer haben wir viel erfahren.
Auf dem Rundweg um die Burg zeigte uns Katrin Gysel die verwendeten Steine (Sand- und Tuffstein) und deren Eigenschaften für die letzte Restaurierung.
Angekommen beim hinteren Tor war die Architektur das Thema: die Zerstörung mit der Bliden-Schleuder und der Burgfried der nicht mehr existiert.
Wieder im Schlosshof erfuhren wir, dass jedes Mal die Sodbrunnenrenovation mit einem grossen Fest mit viel Wein endete. Dieser Brunnen ist weniger tief als der beim Käfigturm und wird wahrscheinlich von einer Quelle gespiesen.
Jetzt zeigte uns Katrin Gysel die verschiedenen alten und neuen Schlosszugänge. Über einen dieser Zugänge gelangten wir in den Vorhof des Käfigturms. Auch hier gibt es einen Sodbrunnen von 33 m Tiefe und soll bis zum Grundwasser reichen. Der Käfigturm beherbergte einige Zellen, in denen so manches Gesindel bis zum Mörder eingekerkert waren oder auf ihre Hinrichtung (mit Schert oder am Galgen) warteten (siehe dazu die Galgenleiter). Auch über den Stab brechen erfuhren wir, dass dies die letzte Handlung des Richters nach der Verlesung des Todesurteils war. Dazu sagte er: Nun helf dir Gott, ich kann dir nicht ferner helfen.
Danach ging es über eine Treppe (mit eingelassenen Geburtssteinen) hinunter ins Stedtli.
Hier erfuhren wir mehr über das ehemalige Pfarr-, Gemeinde- und Schulhaus und die Post. Mit packenden Worten erzählte uns Katrin Gysel einige interessante Geschichten von und über diese Häuser. Man merkte, dass darin viel Herzblut mit lebt! Auch zu welchem Zweck die Läublihäuser gebaut wurden, erklärte sie uns. Anschliessend gings weiter auf den Kreuzplatz mit der ehemaligen Taverne Kreuz, Fribourger Tor und dem Burgerhaus mit dem vorstehenden Eckstein (er diente als Abstandshalter für die Fuhrwerke).
Langsam kam ein gewisses Hungergefühl auf, und man machte sich auf den Weg zum Gasthof Bären, der ebenfalls früher eine Taverne war, um Mittag zu essen.
Nach dem Mittagessen war wieder der Spaziergang zum Schloss angesagt. Diesmal stand der Besuch vom Museum auf dem Plan.
Hier begrüsste uns Silla Kamber die uns über die Geschichte und das aktuelle Thema des Museums informierte. Natürlich war die Schlacht bei Laupen 1339 ein zentraler Punkt. Dabei wurde auch ein kurzer Film über die Funktion der Bliden-Schleuder gezeigt. Zum Schluss traf man sich im Trauzimmer mit all den Wappen der Vögte, welche hier einmal geregentet hatten. hrb


Aus Zeitnot konnte leider die Kirche nicht besucht werden es wurden aber von Katrin Gysel einige Unterlagen zur Verfügung gestellt:

12. Juni 2018
Führung durch die christkatholische Kirche St. Peter und Paul
Im Rahmen des Zyklus Kirchenführungen in Bern führte uns Kunsthistoriker Jan Straub in die Riten der altkatholischen Kirche ein. Als Sakristan in ebendieser neugotischen Kirche, die von 1858-1864 erbaut worden war und als bedeutendes Bauwerk dieser Periode gilt, konnnte er natürlich aus dem Vollen schöpfen und schilderte mit viel Humor, Sachkenntnis und manchmal einer Prise Selbstironie Freuden und Leiden seiner multikulturellen Kirchgemeinde.
Auch weshalb die Kirche neben dem Berner Rathaus die "Klötzli-Kirche" genannt wird, erfuhren wir: Weil nämlich während des Baus die Geldmittel knapp wurden, entschied der erst 23jährige Architekt Edouard Deperthes aus Reims, statt mit einem teuren Säulenkapitell vorerst jede Säule im Schiff nur mit einem würfelförmigen Sandstein abzuschliessen, in der Hoffnung, dass vergeblich herbeigesehnte Geldgeber dereinst ermöglichen sollten, aufwendige Ornamente in die Würfel meisseln zu lassen. Nun: die Mäzene sind ausgeblieben, weshalb die "Klötzli" - Suppenwürfeln gleich - auch heute noch in ihrer unbehauenen Form sichtbar sind... abl

2. Juni 2018
Frühlingsausflug nach Aarberg
Wir besuchten das Städtchen unter der Leitung von Dominik Herren.

11. April 2018
Leseabend mit Hans Minder, Lauperswil
Gemeinsam wurden unter Leitung von Hans Minder historische Dokumente "entschlüsselt".

15. März 2018
Zukunft Bahnhof Bern
Im Herbst 2017 ist der Spatenstich erfolgt. 2025 wird Bern  den neuen Bahnhof komplett umgekrempelt haben und ein visionäres Pendlerzentrum  präsentieren können.
Im Jahr 2008 hatte der Bahnhof Bern täglich 230‘000 Besucher zu bewältigen. 2030 rechnen die Planer mit 375‘000 Besuchern. Unglaubliche Zahlen und Zunahmen die man als Pendler hautnah miterlebt.
Im SBB-Besucher-Pavillon auf der Schanze bekommt das Projekt  ein Gesicht. Für einmal ein Blick in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit, die uns Familienforscher primär anzieht.
Remo Agovic fragte uns am ausgestellten Modell des fertigen zweitgrössten Bahnhofs der Schweiz: wisst ihr wo ihr jetzt gerade steht? Es war gar nicht so einfach!
Wer die spannende Führung verpasst hat kann sich auch auf www.zukunftbahnhofbern.ch umsehen. bm

3. März 2018
Hauptversammlung GHGB
Ort: Schaukäserei Affoltern i. E.
Veranstaltungs-Ministerin Barbara Moser tritt aus dem Vorstand aus. Ihr Amt bleibt vorerst vakant. Neu im Vorstand: Fritz Bieri und Albert Liechti. abl

17. Januar 2018
Schriftkunde und Textedition
Anleitung zum Umgang mit frühzeitlichen Manuskripten am Beispiel Berns. Historiker Norbert Furrer stellte sein gleichnamiges neues Buch vor, das er als Uebungsfibel und Nachschlagewerk gerade für Genealogen versteht. Mit seinem "Griff in den Werkzeugkasten der Historiker" animiert er alle LeserInnen, sich an alte Schriften heranzuwagen. abl
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