Anlässe/durchgeführt/2006
Anlässe
14. November 2006
Die Bürger von Lauperswil - von den ersten Kirchenbüchern bis um 1850
Hans Minder referierte vor einem vollen Saal über die Familienforschungen über die 60 alteingesessenen Bürgergeschlechter der Gemeinde Lauperswil. Er erläuterte den Weg von der Idee bis zu den heutigen Zwischenresultaten. Es sind so 60 Hefte entstanden, die je nach Familie unterschiedlich umfangreich werden. Der Schwerpunkt des Referates bildete die Quellenerläuterungen, die auch für Forschungen in anderen Gemeinden nützlich sein können. So waren die Kirchenbücher schlussendlich nur eine von vielen Quellen, die er verwendet hat. Anekdoten um einzelne Personen und Familien, Einwanderer und Auswanderer, von Raufbolden in fremden Diensten und einem Mörder, der wohl schlussendlich auf dem Tisch der Medizinstudenten gelandet ist, rundeten die Erläuterungen ab.
21. Oktober 2006
Nach Amerika ausgewanderte Schweizer und die Suche nach ihren Wurzeln
Die Einladung ins Genealogiezentrum von Herrn Lewis Rohrbach in Worb nahmen zirka 50 Mitglieder wahr. Bei schönstem Herbstwetter wurde der Anlass infolge Platzmangels spontan ins Freie verlegt. Hans Minder übersetzte den spannenden Vortrag ins Deutsche. Wir erfuhren, wie einfach es in Amerika ist, Nachnamen und sogar Vornamen zu ändern. Anhand eines Beispiels erfuhren wir, wie schwierig es dadurch oft für die Nachkommen ist nach den Wurzeln ihrer zugewanderten Vorfahren zu suchen. Sie wissen oft nicht mehr, dass einer ihrer Ahnen seinen Namen geändert hat. Volkszählungen finden in den USA alle 10 Jahre statt. Anfangs des 20. Jahrhunderts wurden die Volkszählungsbogen oft ungenau ausgefüllt, nicht zuletzt auch aus politischen Gründen! Anschliessend zeigte Herr Rohrbach in kleinen Gruppen, wie die Suche im Internet erfolgen kann. Auch die Türe zur Bibliothek im Speicher war offen. Abschliessend durften wir uns auch noch mit Kaffee und Kuchen stärken. Wir danken den überaus freundlichen Gastgebern für den interessanten Nachmittag.
16./30. Oktober 2006
Lesen alter Schriften für Anfänger
Therese Metzger in Münsingen sowie Hans Minder in Gümligen unterrichteten je 8 Kursteilnehmer im Entziffern der alten Kurrentschrift, welche die Grundlage jeder Art von historischer Forschung bildet. Kein Genealoge wird je um diese handschrift herumkommen, sei es in Kirchebüchern, Burgerrodeln oder in privaten Dokumenten! Dieser Kurs soll jährlich stattfinden.
23. September 2006
Herbstausflug auf den Bucheggberg
20 Mitglieder trafen sich in Bätterkinden auf dem Bahnhof, um einen Tag im solothurnischen Buecheggberg zu verbringen. Unter der kundigen Führung von Lokalhistoriker Peter Laett besuchten wir zuerst das Heimatmuseum des Buecheggberg, das Schlösschen Kyburg-Buchegg. Es ist der letzte Rest einer Burg, die im Mittelalter einer bedeutenden Adelsfamilie gehörte. Das Heimatmuseum ist sonst üblicherweise nur an Sonntagen geöffnet. Peter Laett erläuterte die Geschichte der Region, die politisch seit rund 600 Jahren zu Solothurn, kirchlich aber immer zu Bern gehört hat. Die Buechiberger sind also Solothurner, aber reformiert. Mit dem Bus fuhren wir dann ins Kreuz in Mühledorf wo uns ein ausgezeichnetes Mittagessen erwartete. Nachher liessen wir uns die Dörfer und die Landschaft und manches schöne Haus zeigen und besuchten die Grabenöli in Lüterswil. Es ist eine der letzten noch funktionstüchtigen Ölen in der Schweiz. Nussölliebhaber aus der ganzen Schweiz bringen ihre Nüsse nach Lüterswil, um bei einem Schwatz auf das köstliche Nussöl zu warten. Ueber Balm bei Messen, Ober- und Unterramsern und Aetingen fuhren wir zurück nach Bätterkinden.
27. Juni 2006
Mündliche Überlieferung der Familie König von Wiggiswil
Als Gäste durften wir einige Mitglieder der Familie König begrüssen. Der Historiker Dr. Paul König entführte die Zuhörer mit literarisch hervorragenden Erinnerungen und Gedanken in die Vergangenheit. Spannende mündliche Überlieferung von Rösy König-Widmer zur Sichlete und Erzählungen weiterer Vorfahren über den Tod oder Auslandaufenthalte in Südamerika und England liessen uns die Gegenwart vergessen.
27. Mai 2006
Frühjahrsausflug nach Madiswil
Unter Leitung von Simon Kuert (Lokalhistoriker)
18. April 2006
Ahnentafel oder Stammbaum
Die ehemalige GHGB-Päsidentin Therese Metzger sprach über Vor- und Nachteile der beiden Darstellungsformen in der Genealogie. Sie warnte aus gemachten Erfahrungen vor vermeidbaren Fehlern wie etwa Erfolgszwang bei der Filiation (akzeptieren, dass nicht alles erreicht werden kann) und Nachlässigkeit bei der Registrierung von gefundenen Daten (alles erfassen - auch scheinbar Nebensächliches - mit genauer Quellenangabe). Müsterchen aus ihrem reichen Fundus rundeten den sehr gut besuchten Vortragsabend ab. Die Referentin versprach auch, in den nächsten Jahren einen Mordfall aufzuarbeiten, auf den sie beim Erforschen ihrer Familie gestossen ist, den sie dereinst in der GHGB-Runde ausleuchten wird.
21. März 2006
Fotografien - wie behandeln und archivieren
Fotohistoriker Markus Schürpf zeigte am Beispiel der legendären Fotografen Paul Senn (Bern) sowie Louis und Louis Bechstein (Langenthal) auf, wie deren Nachlässe nach dem Motto "Sammeln - sichern - konservieren - erschliessen" aufbereitet wurden. Der Referent führte uns klar vor Augen, dass Fotografie stets in Massen auftritt und immer überfordert! Der schleichende Zerfallsprozess jeder Fotografie setzt unmittelbar nach deren Aufnahmen ein - mit geeigneten Massnahmen kann dieser Prozess jedoch herausgezögert werden. Schürpf warnte explizit vor falscher Euphorie: nichts ist vergänglicher als digitalisierte fotografische Daten! abl
11. Februar 2006
Hauptversammlung 2006
Die Versammlung verpflichtet sich, ein Buchprojekt des Heraldikers Hans Jenni mit 3000 Franken zu unterstützen; der scheidende Vizepräsident Peter Wälti wird mit Ehrenmitgliedschaft, Urkunde und Buchgeschenk geehrt; neu im Vorstand Andreas Blatter; Mitgliederbeiträge bleiben gleich. abl
10. Januar 2006
Auf den Spuren meiner Ahnenhäuser
Heinz Balmer, langjähriges Mitglied der GHGB, führte die Anwesenden zurück in die Vergangenheit seiner Familie; kraft seines Wissens und seiner blumigen Sprache wähnten sich alle Zuhörenden in frühere Zeiten versetzt.. abl
Zusammenfassung:
Eine meiner Urgrossmütter war eine Elisabeth Hiltbrand von Wimmis. Aus den Kirchenbüchern hatte ich die drei vorausgegangenen Generationen herausgeschrieben: David, Gerichtssäss, 1726-1782, David, Gemeindeobmann, 1762-1827, und Christian. Die Angabe ,,wohnhaft im Hasli auf dem Rain" wiederholte
sich seit 1782. Es musste ein Bauernhaus sein.
An einem heissen Sommertag 2003 stieg ich in Wimmis aus dem Zug. Auf der Karte standen die Bezeichnungen ,,Hasli" und ,,Rain". Ich musste nicht zur Kirche und zum Schloss empor klimmen, sondern auf einem Weg links davon zum Fuss des Niesenwaldes wandern. Als ich es schon fast aufgab, sagte mir eine Bauernfrau, das Hiltbrand-Haus sei das nächste über dem steilen Rain zum Kandertal. Dort stand es
immer noch. Dieses Erlebnis gab mir das Thema meines Vortrages ein. Ich habe seither mein Grosselternhaus in Matten bei lnterlaken und meine Ahnenhäuser in Bönigen wiedergefunden. Auch Häuser früherer Vorfahren in Nidwalden sind noch vorhanden. Der Reiz solcher Suche ist längst vielen Genealogen vertraut. Ich möchte nur neu darauf hinweisen.